Unruhen im Grenzgebiet

Die Bevölkerung auf tunesischer Seite steht unter starkem Einfluss des Bürgerkrieges in Libyen. Die Verdienstmöglichkeiten gerade in den Grenzgebieten haben sich durch die Revolution im eigenen Land und den Zusammenbruch Libyens verschlechtert. Tunesien hat keine Führung. Die Wut wird zur ständigen Bedrohung für die Flüchtenden in den grenznahen Camps.
Im Oktober leben fast ausschließlich nur noch Schwarzafrikaner in den Lagern.
Hauptsächlich für diese Arbeitsmigranten war und ist die Situation katastrophal. In den von der Opposition kontrollierten libyschen Gebieten stehen sie unter Verdacht, Söldner der Regierung zu sein. Sie werden verfolgt und laufen Gefahr, misshandelt und getötet zu werden. In Tunesien werden sie bedroht.
Im Mai eskaliert im tunesischen Lager Choucha die Situation. Ein Brand wird in den Zelten gelegt. Die Bewohner des Lagers demonstrieren gegen diese Unsicherheit, gegen schlechtes Essen und salziges Trinkwasser und legen eine Straßenblockade auf der vor dem Lager vorbeiführenden Transitstrasse nach Libyen. Es kommt gegen sie zu Angriffen durch wütende Einwohner aus dem Grenzgebiet, für die der Verkehr auf der Transitstraße lebensnotwendig ist. Das Militär greift ein. Vier Personen aus dem Lager sterben. Laut Aussage der UNHCR dringen 500 Tunesier aus der Umgebung in das Lager ein, es wird geplündert und angezündet. Am Ende sind 2/3 der Zelte zerstört. Der Druck durch Bewohner aus der nahe gelegenen Stadt Ben Gardane bleibt bestehen. Öffentlich wird darüber nicht gesprochen.

Das Projekt Tunesien an seinen Grenzen

"Tunesien an seinen Grenzen" ist eine Recherche und fotografische Dokumentation zur Situation in Tunesien acht Monate nach der Revolte im Jahr 2011. In diesem Jahr hatte Tunesien keine politische Führung mehr, das Parlament wurde im Januar unter Druck der Bevölkerung entlassen, der damalige tunesische Präsident Zine el Abidine Ben Ali floh nach 23 jähriger Amtszeit am 14. Januar 2011 nach Saudi-Arabien. In Tunesien herrscht hohe Arbeitslosigkeit und Armut. Zur gleichen Zeit eskalieren im Nachbarstaat Libyen die Aufstände in einen Bürgerkrieg.

Allein von Januar bis Juni 2011 kamen ungefähr 500.000 Flüchtlinge aus Libyen selbst und über Libyen aus Drittländern nach Tunesien. Bilder aus der von Unruhen geschüttelten Hauptstadt Tunis und den Flüchtlingscamps im Süden Tunesiens an der Grenze zu Libyen. Fotografien aus den Jahren 1993 -1998 ergänzen die Ausstellung. Eine sehr persönliche Dokumentation mit Bezügen zur europäischen Geschichte. Zum Buch hier klicken

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